Gerne möchte ich diesen erst kürzlich erlebten, berührenden Seelen-Moment hier mit dir teilen. Es ist ein Beispiel (von vielen) auf welche einfache Art und Weise die Seele uns berühren kann. Und wenn du diese einfache Geschichte liest, dann wirst du bestimmt denken, ja das kenne ich, solche Momente habe ich auch schon erlebt. Ich erzähle sie hier, weil ich überzeugt bin, dass wir mithilfe eben solcher einfachen Geschichten, daran erinnert werden, dass wir eine Seele haben.

Darf ich dich mitnehmen?

Sommer.
Winzerfest.
Ein warmer, sonniger Sonntagvormittag.
Strahlender blauer Himmel.
Sitzen im Garten am Dorfrand, umgeben von Reben, Apfelbäumen, freudige Menschen.

Anstossen, essen.
Fröhlicher Austausch mit anderen.
Musik.
Lebensfreude überall.

Das Winzerhaus.
Altehrwürdiges Patrizierhaus.
Erbaut vor langer Zeit.
Führung im Gewölbekeller.
Weine und Destillate dürfen hier reifen.

Die erste Stufe über die Schwelle.
Vor mir ein imposanter Raum.
Mir stockt der Atem.
Inmitten von vielen anderen Menschen,
ohne Umschweife, komplett unvorbereitet fliessen die Tränen.

Dieser Moment.
Der Raum.
Die Stimmung.

Ich frage mich: Warum bin ich derart berührt?
Ist es dieses alte, steinige Gewölbe, welches von der zarten klassischen Musik umrahmt ist?
Die klaren und doch so einfühlsamen Worte der Winzerin?
Der erdige Duft im Raum?

Wissen tue ich es nicht.

Ich fühle nur – und ich fühle wie dieser kurze Moment, meine Seele ganz tief und auf wundersame Art und Weise berührt.

Ich hatte nicht vor, dies hier niederzuschreiben.
Doch heute, ein paar Tage später, kann ich nicht anders als es zu tun, denn seitdem ist meine Seele offen, wie schon lange nicht mehr. Ständig erzählt sie, ist freudig und schon fast ein bisschen ungeduldig.

Ich wage zu sagen – dieser eine Moment da unten, im eindrücklichen Gewölbekeller, des alten Patrizierhauses, die Stimmung, die Musik und die Worte, welche ich hörte, haben meine Seele derart berührt, wie schon lange nicht mehr.

Unendlich dankbar für diese kleinen und doch so grossen Momente, welche aufzeigen – da ist sie, unsere Seele.

Schön, hast du mitgelesen.
Ich wünsche dir von Herzen, immer wieder berührende und bewusste Seelenmomente.
Fatima